Ahnenforschung und Vererbung
Vermutlich fragt sich jeder einmal: Welche Erbanlagen habe ich von meinen Vorfahren? Wie vererben sich Körpermerkmale, Intelligenz, musische Begabungen, Gesundheit, Krankheit usw.? Welche erblichen Verbindungen bestehen zu meinen Vorfahren? Von welchen Vorfahren habe ich dominantes Erbgut und welche Vorfahren wirken sich nicht aus?
Dazu nachfolgend einige Information:
Chromosome: Wir Menschen besitzen 23 Chromosomenpaare, also 46 Chromosome in jeder Körperzelle. Männer haben 44 Chromosome und je ein X- Chromosom von der Mutter und ein Y- Chromosom vom Vater. Frauen haben 44 Chromosome und je ein X- Chromosom von der Mutter und ein X- Chromosom vom Vater. In jeder Körperzellen sind diese 46 Chromosome enthalten und werden bei der Zellteilung identisch reproduziert. In den Keimzellen jedes Menschen sind 22 Chromosome enthalten und entweder ein Y- Chromosom oder ein X- Chromosom. Jeder Mensch hat also 23 Chromosome vom Vater und 23 Chromosome von der Mutter. Keine Frau weiß, welches X- Chromosom der Mutter sie erhalten hat, denn die Mutter hat ja 2 verschiedene X- Chromosome.
Gene = Erbfaktoren: Auf den 46 Chromosomen verteilt befinden sich etwa 40. 000 Gene, auf Gen 21 z.B. 23000 Gene. Das Gen z.B. für die Blutgruppe befindet auf dem Chromosom 9. Das Gen 21 ist das Human-Gen. Am 25.8.06 stand in der Zeitung: Das Chromosom Nr. 1 ist jetzt entziffert. Die Reihenfolge von 223 569 564 Genbausteinen sei bestimmt und 3141 Genen zugeordnet. Jetzt gelte es, die Funktion aller Gene und deren Zusammenwirken zu verstehen.
DNA-Bausteine = Basenpaare Der Mensch hat etwa 3 Milliarden Basenpaare. Davon sind etwa 40. 000 Gene. Auch die Basenpaare beeinflussen uns. Die vollständige Bestimmung der Basenpaare kostet derzeit etwa 40 Millionen Dollar. Bis in 15 Jahren evtl. nur noch 1000 Dollar .
Der Unterschied zwischen den Menschen ist klein: Nur 1 Promill der DNA-Bausteine unterscheiden sich von Mensch zu Mensch, das sind etwa 6 Millionen DNA-Bausteine.
Gesundheit - Krankheit Evtl. ist ein einziger DNA-Unterschied in einem Gen für ein Leberenzym darüber entscheidend, ob ein Patient durch sein Medikament geheilt wird oder an einer schweren Nebenwirkung stirbt.
Auch normale persönliche Eigenschaften werden durch die 6 Mia Basenpaare mitbestimmt: z.B. Körpergröße, Blutgruppe, Hautfarbe, Haarfarbe, Augen, Ohren, Kurzsichtigkeit , aber auch Langlebigkeit, Intelligenz, Begabungen (musikalisch, dichterisch, mathematisch) .
Kein Gen funktioniert für sich allein. Es arbeitet nur im Zusammenspiel mit oft Hunderten anderer Erbanlagen, z.B. tragen 64 Erbanlagen zum Risiko Lungenkrebs bei. Dieses fein gesponnene Netzwerk ist bei jedem Menschen anders. Es ist außerdem der Resonanzboden für Einflüsse von außen: Ernährung (Übergewicht!) , Sport, Infektionen, soziales Umfeld, Stress. Die Umwelt wirkt auf jedes individuelle Erbgut anders. Das bestimmt über Gesundheit oder Krankheit, Glück oder Psychose.
Ahnenforschung Der heutige Kenntnisstand über die Wirksamkeit der DNA-Bausteine und/oder Gene ist noch rudimentär. Auch kennt kein Ahnenforscher heute seine Gene, weil die Untersuchung viel zu teuer ist. Ferner würde man dann Vergleichsproben von den Vorfahren benötigen. Das dürfte also ab der 5. Generation zurück unmöglich sein.
Kuckuckskinder Solche gab es 1964 jährlich vermutlich über 50 000 mal in Deutschland, früher noch viel häufiger. Natürlich kommt eine sehr große Dunkelziffer hinzu. Man kann davon ausgehen, dass dadurch in jede Familie fremdes, unbekanntes Erbgut hinzugekommen ist.
Mein persönliches Fazit: Die ganze Vererbungslehre ist sehr interessant, aber für Ahnenforscher letztlich nicht hilfreich. Steve Olson vertritt in seinem Buch „Herkunft und Geschichte des Menschen. Was die Gene über unsere Vergangenheit verraten“ die Meinung, dass alle heutigen 6 Milliarden Menschen von einer Gruppe in Ostafrika von vor etwa 150 000 Jahren mit etwa 7500 Generationen abstammt.
Links: Nachfolgende Seiten habe ich in einer Suchmaschine mit den Suchbegriffen
- Ahnenforschung Chromosome
- Ahnenforschung Gene
- Anzahl der Gene beim Menschen
ausgewählt.
Sehr interessante Informationen habe ich z.B. auf folgenden Seiten gefunden, wobei die nachfolgende Reihenfolge zufällig ist :
Sehr gute Einführung und speziell für Krebs: http://64.233.183.104/search?q=cache:6ttIYarwz3sJ:life-science-lab.xmachina.de/zope/LifeScienceLab/content/e3101/e1471/e1732/Krebs-blinderum vom Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg
Bild von Chromosomen: http://www.ensembl.org/Homo_sapiens/index.html
Ahnenforschung mit Hilfe der DNA-Analyse: http://www.jadzewski.privat.t-online.de/dna.htm
Kuckuckskinder http://kuckucksvater.wordpress.com/2011/02/28/wieviele-kuckuckskinder-werden-jahrlich-in-deutschland-geboren/
Statistik: http://www.genetalogie.de/artikel/html/ar_afs2/ar_afs2.htm
Die Ahnentafel im Lichte der Genetik: http://www.genetalogie.de/persreg2.html
http://www.eduvinet.de/mallig/bio/Repetito/Banaly1.html
http://www.zum.de/Faecher/Materialien/beck/13/bs13-16.htm
http://www.genetalogie.de/
http://www.dialog-gentechnik.at/index.php?id=105814
http://www.gen-au.at/artikel.jsp?id=43
http://www.bats.ch/bats/biosicherheit/blickpunkt/01-09_genom.php
http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/gid/TEXTE/ARCHIV/PRESSEDIENST_GID148/MEDIZIN148.HTML
http://www.uni-oldenburg.de/presse/einblicke/26/wackerna.htm
http://idw.tu-clausthal.de/pages/de/news49077
http://64.233.183.104/search?q=cache:LcX_J0aMCM4J:www.math.uni-bremen.de/zetem/technomathe/winsem/2006uttendorf/vortrag/Uttendorf_Wavelets-in-der-Bioinformatik.pdf+Anzahl+der+Gene+beim+Menschen&hl=de&gl=de&ct=clnk&cd=33&lr=lang_ de
http://www.merian.fr.bw.schule.de/Beck/skripten/13/bs13-18.htm
http://www.innovations-report.de/html/berichte/biowissenschaften_chemie/bericht-36278.html
http://genome.gbf.de/gna/biologen.html
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/news/89565/index.html
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