Nr. 16    Pfarrer Georg Jakob Streng

Streng Löhe Stammlinien

Nr. 16    Pfarrer Georg Jakob Streng

Hier finden Sie nacheinander zwei Lebensläufe, die in ihrer Unterschiedlichkeit sehr interessant sind. Am Schluss sind noch  Bilder angefügt.

1. Lebenslauf:
Lebenslauf von Pfarrer Georg Streng, 1872 – 1918.
Verfasst  von seiner Ehefrau Lina (Adelheid), geb. Frisius und von seinem Sohn Friedrich Streng ergänzt.

Georg Jakob Streng wurde am 14.12.1872 als Sohn des Pfarrers Johann Georg Streng und seiner Ehefrau Dorothee, geb. Fronmüller zu Markt Bruck bei Erlangen geboren. Die häuslichen, durch eine langwierige, schwere Krankheit des Vaters belasteten Verhältnisse zwangen die Mutter, den lebhaften Knaben schon sehr frühzeitig in das Pfarrwaisenhaus zu Windsbach zu  schicken. Hier fand er Versorgung,  Erziehung und Unterricht bis in den ersten Klassen des Gymnasiums,  der sogenannten Lateinschule. Einem persönlichen  Wunsch entsprechend, erlaubte ihm die Mutter den Besuch des Gymnasiums St. Anna in Augsburg, "als Zögling des St.  Anna Kollegiums”. Nach einem sehr guten Abschluss bezog er zunächst die Universität in Erlangen. Im ersten Jahr, hauptsächlich mit philosophischen Studien beschäftigt, wurde ihm im folgenden, durch die Kollegien bei Prof. Zahn, klar, dass, er sich dem theologischen Beruf widmen wolle. Nach Beendigung der Universitätsstudien in Leipzig und abgelegter Aufnahmeprüfung (1896) versah er eine Vikarstelle in der separiert-luth. Gemeinde in Ispringen bei Pforzheim in Baden.

Sie war nach allen Seiten hin dazu geeignet, ihn eine luth. Separation verstehen zu lassen, als berechtigt, wenn auch nicht auf Grund der Schrift absolut notwendig.

Dieser Standpunkt machte es ihm möglich, nach Jahresfrist einer Aufforderung Folge zu leisten, seinen Dienst an den deutsch- evangelischen Gemeinden in Paris fortzusetzen,  (Oktober 1897).  Er arbeitete dort an der Gemeinde der Vorstadt La Villette, vorwiegend bestehend aus Strassen- und Fabrikarbeitern, deren Eltern und Grosseltern seinerzeit Pastor von Bodelschwingh in der „Hügelkirche" gesammelt hatte. Es war nach manchen Seiten hin keine leichte Aufgabe, aber die aufrichtige Frömmigkeit mancher dieser Ärmsten unseres Volkes und ihre Treue zu ihrer deutschen Hügelkirche war der schönste Lohn. Einmal im Monat hatte Pfarrer Streng auch in der deutschen Christus-Kirche zu predigen im Zentrum von Paris und zeitweise hatte er auch die Vertretung seines ebenfalls bayerischen Amtsbruders Pastor Hermann Anthes, (bis 1934 an St. Ulrich in Augsburg). Am 1. Oktober 1899 wurde er zum Pfarrer der deutschen Gemeinde in Lyon In Südfrankreich berufen. Diese bestand vorwiegend aus Schweizern und Württembergern. Da ihr ein eigenes Gotteshaus fehlte, wurden die Gottesdienste in einer französischen Kirche gehalten, die für dieses Gastrecht jährlich eine hohe Miete beanspruchte. Für den jungen Pfarrer, der sich In seiner Heimat und auch in den Pariser Gemeinden der schönen, lithurgisch reich ausgeschmückten Gottesdienste erfreute, war es schwer, sich an die von den reformierten Schweizern eingeführte nüchterne Art des Gottesdienstes zu gewöhnen; doch wurde ihm dadurch in besonderem Masse der Trost und die Erkenntnis zu Teil:  „Das Reich Gottes kommt nicht mit äusserlichen Gebärden, es ist inwendig in Euch“.

Das Gemeindeleben spielte sich hauptsächlich in einem geräumigen, ebenfalls gemieteten Gemeindesaal ab, der aber jederzeit zur Verfügung stand. Hier wurde eine ausgedehnte Armenpflege geübt, die sich auch auf die vielen jungen deutschen durchreisenden Deutschen erstreckte, um ihnen mit Rat und Tat beizustehen. Hier fanden die vielen jungen Mädchen, fast alle im Dienst französischer, katholischer Familien, nun geschart um deutsches Gotteswort und Gesang, und verbunden in froher deutscher Geselligkeit, ein Stückchen deutsche Heimat. Auch junge deutsche Kellner kamen hier zusammen, oft Söhne namhafter Gasthäuser in Deutschland, die ihre Fachkenntnisse in den feinen, französischen Hotels zu erweitern suchten; ebenfalls junge Kaufleute, die sich in der Seidenindustrie ausbildeten,  denn diese beherrschte in Lyon alles, vom Fabrikarbeiter bis zum Vertreter und Direktor grosser Export-Geschäfte. So bot die deutsche Gemeinde ein bunt zusammengesetztes Bild.

Am 1. August 1900 verheiratete Pfarrer Streng sich mit Lina Frisius, Tochter des Kirchenrats und deutschen Hofpredigers Friedrich Frisius in London und seiner Ehefrau Agnes, geb. Frisius.  Die junge Pfarrfrau war am 28. Dezember 1874 in Paris geboren, da ihr Vater zuerst Pastor der deutschen luth. Gemeinde in Paris war, bis er In November 1892 den Ruf an die Hamburger Kirche in London erhielt, später an die deutsche Hofkirche St. James Chapel, Buckingham Palace. Am 1. Dezember 1903 wurde Pfarrer Streng an die deutsche luth. Christuskirche in Paris berufen, als Nachfolger von Pastor Hermann Anthes. Zum Schutz in Feindesland hatten sich die Pariser deutschen Gemeinden an das französische Konsistorium Augsburger Konfession angeschlossen. 1906 bei der Trennung von Staat und Kirche bildeten die deutschen Gemeinden, wie die französischen, einen Kultus-Verein mit eingeschriebenen Mitgliedern. Sie trennten sich vom französischen Konsistorium und schlossen sich der Hannoverschen Landeskirche an, welche auch die Besoldtung der deutschen Pfarrer übernahm. Denn die Heimatkirche (meistens der 0berkirchenrat Berlin) hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die vielen evangelischen Deutschen Im Ausland zu sammeln und zu betreuen und ihnen mit Hilfe des Gustav- Adolf- Vereins Kirchen und Gemeindehäuser zu bauen. Sie wurde hierbei kräftig unterstützt von den deutschen Botschaftern, die nicht nur ihr warmes Interesse bekundeten, sondern zum Teil mit vorbildlicher Treue die deutschen Gottesdienste besuchten.

Ihrem Einfluss war es auch zu danken, dass die Christus-Gemeinde regen Anteil nehmen konnte am deutschen Geistesleben der Heimat, durch Einladung hervorragender Persönlichkeiten zu Predigten und Vorträgen. Für „Dantes Göttliche Komödie" und „Goethes Faust" wurde Prof. Pochhemmer von der Humboldt- Akademie- Berlin gewonnen; für den Gedankenkreis der „Parzival Sage“ Prof. Freiherr v.d. Pforten- München. Domprediger D. Dryander Berlin sprach über „Erinnerungen aus der evangelischen Diaspora, besonders des Orients“,  und Hofprediger Stöcker über „die Berliner Stadtmission". Dryander und Stöcker erbauten und stärkten die Gemeinde durch Ihre glaubensvollen und feinsinnigen Predigten, denen sich im Lauf der Jahre u. a. Prof. Reinhold Seeberg- Berlin, Abt Hartwig von Kloster Lokkum- Hannover, Oberkonsistorialrat Köhler- Hannover, D. Bezzel- München anreihten. So entfaltete die deutsche Christus- Gemeinde ein geistig reges, vom Gott-vertrauenden Glauben der Väter getragenes, reiches innerliches Leben.

Doch auch nach aussen wurde ihr eine schöne, erfreuliche Entfaltung zu Teil. Zu der würdig ausgestalteten Christus-Kirche wurde ein geräumiges (im Stil der Kaiserpfalz zu Goslar) Gemeindehaus gebaut, mit einem grossen Gemeindesaal mit Emporen, Räumen für Versammlungen für Jugend-Vereine und Wohnung für den 1. und 2. Pfarrer.
Das Gemeindeleben verlief im Ganzen ähnlich dem vorher in Lyon geschilderten, nur umfasste es weitere Kreise; es waren Deutsche aus allen Gauen der Heimat vertreten, denen die letzte deutsche Kaiserin in die von ihr gestiftete Altar- Bibel das Wort schrieb:
„Fürchte Dich nicht,  Du kleine Herde, denn es ist Eures Vaters Wohlgefallen, Euch das Reich zu geben." Diese Bibel ist noch heute im Besitz und im Gebrauch der 1927 wieder neu gesammelten Christus- Gemeinde in Paris.

Denn als am 1. August 1914 der Weltkrieg ausbrach, wurden ihre Gemeindeglieder plötzlich auseinandergerissen und in alle Teile der deutschen Heimat verstreut. Auch Pfarrer Streng musste bei der Ausweisung der Deutschen aus Frankreich Paris verlassen, mit seiner Frau und seinen 3 Kindern Friedrich, Agnes und Gudrun, im Alter von 10, 11 1/2 und fast  5 Jahren. Da er von seiner bayerischen Heimatkirche nur von 3 zu 3 Jahren, immer von neuem, für den Dienst im Ausland beurlaubt war, wurde ihm durch das überaus freundliche Entgegenkommen des damaligen Präsidenten der Bayerischen Landeskirche D. Excellenz v. Bezzel schon am 1. September 1914 die Vertretung der Gemeinde Reutin am Bodenseeübergeben.
Schon am 2. 11. 1914 wurde er von Kirchenrat Caselmann - Aeschach in sein neues Amt als Pfarrer von Reutin feierlich eingeführt.

Soweit ist hier der Bericht unserer Mutter ( um 1930 ? ) über den „Lebenslauf von Pfarrer Georg Jakob Streng“ , unseres Vaters, als wortgetreue Abschrift wiedergegeben. Der letzte Abschnitt ist, wie folgt, von Friedrich Streng zusammengefaßt und durch zusätzliche Bemerkungen ergänzt.

Die Flüchtlinge hatten damals, nach fast elf Jahren arbeitsreicher Tätigkeit in Paris, plötzlich ihren umfassenden Wirkungskreis (und auch ihre ganze Wohnungseinrichtung) verlassen müssen. Nun wurden sie von der Gemeinde Reutin (heute Ortsteil der Inselstadt Lindau)  sehr freundlich und hilfreich aufgenommen - und dabei wurden u.a.  auch die notwendigen Möbel zur Einrichtung des Pfarrhauses, leihweise zur Verfügung gestellt. Für unsere Eltern und für uns Geschwister bedeutete der unerwartete Wechsel von der AusIandsgemeinde in der Weltstadt Paris zur Dorfgemeinde am Bodensee eine durchgreifende Umstellung.

Der grundlegende Wesenszug von Georg Streng war seine tiefempfundene, lutherisch geprägte Frömmigkeit, die ihm, als ein wesentlicher Teil seiner vielfältigen Begabung von seinen Eltern und Voreltern vererbt worden war. Diese Grundlagen befähigten ihn, sowohl in den ausländischen städtischen Bereichen als Prediger und Seelsorger auf Mitmenschen der verschiedensten Stände und Berufe einzuwirken, als auch anschließend, in den schweren Jahren des ersten Weltkrieges, den ländlichen Mitmenschen des Bodensee-Dorfes, zumeist Bauern und deren Gesinde, sowie Handwerkern und kleinen Geschäftsleuten, (über die damals die Kriegsnöte und Verluste von Söhnen, Ehemännern und Vätern hereinbrachen)  - allen diesen innere Stärkung, Trost und „Dennoch- Gottvertrauen“ zu vermitteln.
Neben seiner sorgsamen Gemeinde-Tätigkeit rang Georg Streng während diesen Jahren seinen späten Frei- Stunden und oft seinen Nachtstunden schriftstellerische Arbeiten ab,  die er offenbar schon in früheren Jahren begonnen oder vorbereitet hatte. (Zusammenstellung einiger Titel siehe besonderes Blatt).  Je länger die Kämpfe an den Fronten dauerten, um so mehr lasteten schwere Sorgen um die künftige Entwicklung auch auf dem Pfarrer von Reutin.
Obwohl er während seiner bisherigen ganzen Dienstzeit nicht ernstlich krank gewesen und obwohl er erst ein Alter von 45 Jahren erreicht hatte, war sein Befinden allmählich merklich angegriffen. Mitte April 1918 brach er plötzlich zusammen und mußte sich (einer Bauchfellentzündung wegen)  einer schweren Operation unterziehen, von der und deren Folgen er sich nicht mehr erholen konnte. Von seinem schmerzlichen Krankenlager wurde er dann, voller Glaubenshoffnung, am 23. Juli heimgerufen. Im Rahmen einer von ihm selbst festgelegten, liturgischen Feier wurde er unter großer Anteilname, auf dem Friedhof  zu Reutin bestattet. Die dankbare Gemeinde hat sein Andenken noch lange Zeit in Ehren gehalten.
 

2. Lebenslauf:
Zum Lebenslauf von Pfarrer Georg Streng:
Verfasst von seinem Sohn Friedrich Streng

Georg Streng wurde in Marktbruck  (jetzt Erlangen-Bruck) am 14. Dezember 1872 geboren. Er war das jüngste Kind des Pfarrers Georg Johann Streng und seiner Ehefrau Dorothea geb. Fronmüller. Seine Schuljahre beendete Georg mit dem Abitur am St. Anna Gymnasium in Augsburg, wo er auch damals Aufnahme im St. Anna Kolleg gefunden hatte. Anschließend studierte er Theologie an den Universitäten Erlangen und Leipzig. Abschließend legte er die Aufnahmeprüfung für den pfarramtlichen Dienst in der bayrischen- evangelischen - lutherischen Landeskirche ab. Er ließ sich jedoch für den Dienst an auswärtigen Gemeinden beurlauben, eine Beurlaubung, die ihm seitdem alle drei Jahre verlängert wurde.
Zunächst wirkte er an der separiert - lutherischen Kirche in Ispringen bei Pforzheim/ Baden (v. 1896-Okt.1897).
Danach übernahm er eine Vikarstelle an der deutschen- lutherischen Hügelgemeinde (La Vilette) in Paris, die einst von Friedrich von Bodelschwingh begründet worden war, (Okt. 1897- 1899).
Am 1. Oktober 1899 nahm er einen Ruf als Pfarrer für die deutsche- evangelische Gemeinde in Lyon ( Südfrankreich) an, wo er bis 1. Dezember 1903 wirkte.
Während dieser Zeit schloß er in London die Ehe mit Lina Adelheid Frisius, Tochter des Kirchenrats Friedrich Frisius und seiner Ehefrau Agnes, geb. Frisius.

Friedrich Frisius war zu jener Zeit deutscher, evangelischer Pastor an der „Hamburgischen Kirche" in London und gleichzeitig Hofprediger an der englischen königlichen Hofkapelle St. James Chapel,  Buckingham Palace.
Zuvor war dieser Pastor an der deutsch-evangelischen Christus- Kirche in Paris gewesen.
Dem Ehepaar Streng wurde während des Aufenthaltes in Lyon das älteste Kind, die Tochter Agnes geboren.

Am 1. Dezember 1903 wurde Pfarrer Georg Streng, als Nachfolger des Pfarrers Hermann Anthes ( später in Augsburg), zum Dienst an die schon genannte deutsch- evangelische Christus - Kirche in Paris bestellt. Während dieser Jahre wurde der Pfarrersfamilie Streng 1904 als zweites Kind der Sohn Friedrich geschenkt, als drittes Kind gesellte sich 1909 die zweite Tochter Gudrun hinzu.

Die Deutsche Gemeinde besaß damals ein Wohngrundstück in der 25. Rue Blanche mit einem rückwärtigen Gartengelände. Auf diesem war inzwischen ein Kirchengebäude in Anlehnung an den romanischen Stil erbaut worden. Besonders auf Anregung von Pfarrer Streng entschloß sich die deutsche Gemeinde (um 1911), das alte Vordergebäude mit Wohnungen an der Rue Blanche abzubrechen und an diese Stelle ein neues Gemeindehaus mit großem Gemeindesaal und zwei Pfarrwohnungen zu errichten. Die feierliche Einweihung dieses neuen Gemeindehauses fand 1913 statt, zu einer Zeit, als ein allerdings zeitweise bedrohter Friede noch herrschte.
Am 1. August 1914 jedoch brach der erste Weltkrieg aus und auch die Familie Streng mußte die französische Hauptstadt überraschend verlassen. Der bisher beurlaubte Pfarrer Georg Streng erhielt damals dankenswerterweise die eben frei gewordene Pfarrstelle an der evangelischen Gemeinde Reutin am Bodensee (heute Lindau - Reutin ). Der bisherige Großstadtpfarrer Streng wurde damals von den meist noch bäuerlichen Einwohnern von Reutin freundlich aufgenommen. In einer hilfreichen Aktion stellten verschiedene Familien den Flüchtlingen leihweise Möbel zur Verfügung, da die gesamte Einrichtung der Pfarrersleute in Paris hatte zurückbleiben müssen. Zu diesem Helferkreis gehörte auch die älteste Angehörige des freiherrlichen Hauses von Nostitz auf Schloß Schönbühl (oberhalb der Ortschaft Reutin).

Sie gehörte auch zu einigen leidtragenden Familien, deren Söhne schon in den Anfangstagen des Krieges an der Front gefallen waren. Der seelsorgerische Zuspruch von Pfarrer Streng für die trauernde Baronin Anna von Nostitz begründete später langandauernde freundschaftliche Beziehungen zwischen der Baronin und der Pfarrersfamilie.
Pfarrer Streng gelang es gut, sich in der ländlichen Gemeinde einzuarbeiten und wurde bald voll anerkannt. Seine stets kargen Freistunden (oft bis in die Nacht hinein) nützte Pfarrer Streng von jeher auch zu schriftstellerischen Arbeiten. So verfasste er von Paris aus Beiträge für evangelische Gemeindeblätter in Deutschland. Einen solchen Fortsetzungsbeitrag entwickelte er bis 1916 zu dem Buch

„Goethes Faust,
als ein Versuch zur Lösung des Lebensproblems in den Hauptlinien betrachtet und beurteilt”, Autor Georg Streng.
Verlag Müller & Fröhlich Verlagsbuchhandlung, München, 1916.

Dieses Buch wurde jetzt als E-Book herausgegeben:

              Faust

Lebensproblem Sehnsucht (kommentiert): Goethe's Faust als ein Versuch zur Lösung von Georg Streng,
herausgegeben von seinem Enkel Dr. Hartmut Streng im Wieken-Verlag, 2014.
EPUB   ISBN 9783943621211,
Kindle ISBN 9783943621228

Inhaltsverzeichnis:
Kapitel  1:
Die psychologische Grundlage und der Zusammenhang der Faustdichtung
Kapitel  2
Der Inhalt der Faustdichtung   (Scheinbare und wirkliche Kulturwerte) 
Kapitel  3
Faustreligion und Gretchenreligion

Kurze Beschreibung des E-Books:
  
- Kommentierte seitengetreue Neuauflage
   - Einbettung des Textes in die Zeitgeschichte des ersten Weltkriegs
   - Biografie und Bibliografie des Autors

Die meisten Menschen kennen wie Faust die fast lebenslange Sehnsucht danach zu erfahren, was die Welt im Innersten zusammenhält.
Georg Streng untersucht diese Menschheitsfrage am Beispiel der Figur des Faust. Lässt sich menschliches Streben nach Selbstverwirklichung mit ethischen und religiösen Grundsätzen vereinbaren?
Seine Überlegungen zu den Wünschen der Menschen und den Grenzen dessen, was sie zu deren Erfüllung tun dürfen, schrieb er während des ersten Weltkriegs, nachdem er selbst mit seiner Familie 1914 bei Kriegsbeginn aus Frankreich ausgewiesen worden war.
 
Georg Streng untersucht die Hauptwünsche der Menschen: die Einheit mit der Natur einerseits und uneingeschränkte Freiheit und geistiges Streben andererseits. Dabei entdeckt er Parallelen zwischen Faust und dem deutschen Volk, die aus seiner Sicht beide in ungehinderter Selbstüberschätzung die aufziehenden Katastrophen nicht erkennen wollen. Er fragt auch, ob Gott oder eine übergeordnete Ethik dem faustischen Menschen mit seiner Sehnsucht Grenzen setzen können.
Er vergleicht auch die Gretchenreligion mit der Faustreligion.

Im zweiten Kapitel erklärt Georg Streng auch, worum es im Faust II mit z.B. „in der Unterwelt bei den Müttern“ oder mit „Homunkulus, Galathea oder Helena“ geht.

Das vorliegende E-Book ist eine seitengetreue Wiedergabe von Georg Strengs 1916 bei Müller und Fröhlich erschienenen Buch „Goethe‘s Faust als ein Versuch zur Lösung des Lebensproblems in den Hauptlinien betrachtet und beurteilt“.
Ergänzt wird Georg Strengs Text durch eine Einführung und einen ausführlichen biografischen Teil.

 

Im Februar 1918 gelang Georg Streng noch die Fertigstellung eines Buches

„Das Rosettenmotiv”
in der Kunst- u. Kulturgeschichte
Autor Georg Streng
Verlag Müller & Fröhlich Verlagsbuchhandlung, München, 1918.

Inhaltsverzeichnis:

Einleitung
Kapitel  1
Das Rosettenmotiv in der Kunst des Altertums
 A Der Sachbestand

  • - Aegypten
  • - Kretisch - mykenische Kultur
  • - Ägypten  und Zypern
  • - Vasenmalerei
  • - Babylonisch - assyrische Kultur
  • - An h an g

 B Entwicklung und Bedeutung des ältesten Rosettenmotivs

Kapitel  2
Das Rosettenmotiv von der klassischen  Kunst an bis ins Mittelalter

  • - Griechisch - römische Architektur
  • - Altchristliche und byzantinische Zeit
  • - Der Islam
  • - Indien
  • - Allgemeine Charakteristik

Kapitel  3
Das Rosettenmotiv in der gotischen Kunst

  • - Der Sachbestand
  • - Die Zeitelemente der Gotik
  • - Rittertum, Marienverehrung und Rose

Kapitel  4
Der Gedankenkreis der Rosa Mystica und seine Stützen

  • - Die Bedeutung der gotischen Rosette

Schlussbemerkungen
Anmerkungen
Literatur

 

Dieses Buch wurde jetzt originalgetreu als E-Book herausgegeben:
Das Rosettenmotiv von Georg Streng
herausgegeben von seinem Enkel Dr. Hartmut Streng im Wieken-Verlag, 2014.

             Rosettenmotiv


EPUB    ISBN 978-3-943621-27-3
Mobi        ISBN 978-3-943621-26-6

Leider erkrankte er im April 1918 und mußte sich einer schweren Operation unterziehen. Gegen Ende seiner langen Erkrankung wurde er dankenswerterweise als Gast der Baronin von Nostitz in Schloß Schönbühl aufgenommen, bis er am 23. Juli 1918 aus seinem (erst 45 jährigem) Erdenleben abgerufen wurde. Unter großer Anteilnahme der Gemeindeglieder von Reutin, von Lindau-Stadt und der sonst umliegenden Orte wurde Pfarrer Streng nächst der großen Linde vor dem Haupteingang zur St. Verena- Kirche in Reutin an der Friedhofsmauer bestattet.

Er ist danach noch lange Zeit bei vielen Reutiner Familien als geschätzter Seelsorger und Prediger in ehrendem Andenken geblieben. Ebenso hat seine hinterlassene Familie stets große Dankbarkeit gegenüber den hilfreichen Reutiner Gemeindemitgliedern und auch der Baronin von Nostitz bewahrt.

Stuttgart, im Juli 1989
Friedrich Streng.

Anmerkung vom Webmaster 2015:
Die Ehrengrabtafel von Pfarrer Georg Streng an der Friedhofsmauer von St. Verena in Lindau - Reutin hat unter der Witterung gelitten. Die Schrift ist nur noch sehr verblasst erkennbar.

Anmerkung vom Webmaster 2017:
Auf Anfrage habe ich hören müssen, dass der Dekanatsbezirk Kempten/Allgäu keine finanziellen Mittel zur Renovierung der Ehrengrabtafel hat.

Anmerkung vom Webmaster 2018:
Zum 100. Todestag erschien in der Schwäbischen Zeitung Lindau ein Essay zu seinem Wirken, siehe
In Reutin eine neue Heimat gefunden
https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-lindau/lindau_artikel,-in-reutin-eine-neue-heimat-gefunden-_arid,10914569.html

 

Weiter Schriften:
Evangelisches Gemeindeblatt für den Dekanatsbezirk München,
1914, Oktober Nr. 10, Seiten 156 ff.
Georg Streng:
In Paris um die Wende Juli / August 1914 .

Bayrische Staatszeitung Kgl. Bayrischer Staatsanzeiger München,
1915, 11. + 12. +13. November,
Georg Streng:
Vierzig Jahre deutscher Kulturarbeit in Frankreich.

Die heutige Christuskirche in Paris: www.evangelischekircheparis.org/

Lyon:
Mein Vater Friedrich Streng wies mich darauf hin:
Im Gedenken an seine Wohltaten lebt Johannes Kleberger 1486 - 1546 bis heute in der Erinnerung der Lyonnaiser als „Le Bon Allemand" fort, siehe
http://www.allemagne.diplo.de/Vertretung/frankreich/de/05-gk-lyon/04-deutschland/deutsche-spuren-lyon/der-gute-deutsche-seite.html

 

    Georg Streng und Lina Frisius, Verlobungsbild London 1899

 

Georg Jakob Streng
Deutscher Pastor in Lyon und Paris, Pfarrer in Lindau- Reutin (Bodensee) ,
geb. in Markt Bruck 14.12.1872, gest. in Lindau am 23. 7.1918,
Hochzeit in  London am  1.8.1900 mit Lina Adelheid Frisius, geb. in Paris am 28.12.1874,
gest. in Lindau am 8. 5.1939.

 

Familie Georg Streng etwa 1918 in Lindau - Reutin
von links nach rechts:
Agnes,x 1903, Friedrich Frisius, Vater von Lina Streng, Gudrun, x 1909,
Georg Streng, Lina Streng, Friedrich Streng, x 1904 (Vater des Webmasters).

 

      Gudrun # 163          Friedrich, # 162            Agnes #161
Kinder von Georg Jakob Streng und Lina (Adelheid) Frisius, etwa 1921